Calawah River

Ich sah das Mädchen etwas besorgt an.
Du solltest nachhause gehen, du kannst ja kaum stehen. murmelte ich bevor ich überhaupt über meine Worte nachdachte.
Sie wollte schließlich gerade das ich ging´und nicht das ich ihr half.
Dennoch machte es mir nichts aus, da meine besorgnis echt war und dies konnte sie an meinem Gesicht ablesen.
Ich machte mir schon immer über viele leute sorgen und das würde sich auch nicht änder.
Auch wenn ich eigentlich der böse bin.

Ich schüttelte den Kopf.
Mir gehts gut., meinte leise ohne Wut in meiner Stimme.
An seinem Gesichtsausdruck konnte ich sehen dass er sich wirklich Sorgen machte.
Diese Tatsache ließ mein Herz hüpfen, aus welchem Grund auch immer.
Wieso machst du dir überhaupt Sorgen? Ich bin nur ein Mädchen dass gerade von deiner Cousine in einen Wolf verwandelt wurde., fragte ich verwirrt.

Ein grinsen schlich sich in mein Gesicht.
Weil ich mir immer sorgen um kleine Mädchen mache, die nicht wissen was sie tun. grinste ich und sprach somit ihren vorherigen anfall an.
Kein anderer hätte mich einfach so angesprungen, aber sie dachte nicht einmal nach.
Genau das war es, was mich an ihr so faszienirte.
Allerdings fand ich es nicht lustig was Katie gemacht hatte, schließlich hätte Linna ruhig noch ein wenig wachsen können.
Naja jetzt war es zu spät.

Ich sah ihn kurz verwirrt an.
Aber ich weiß was ich tue. Nur eben etwas später. Und dass ich klein bin, dafür kann ich nichts.
Betrübt setzte ich mich ein paar Schritte weiter weg auf den Boden und lehnte mich gegen einen Baum.
Ich zog meine Knie an, legte meine Arme um diese und stützte mein Kinn auf.
Schon immer war ich die Kleinste gewesen.
Und jetzt sogar unter den Wölfen wahrscheinlich.
Meinem Alter entsprechend hatte ich mich eigentlich fast nie benommen, darum hielten mich viele auch fü Jünger.
Ich hatte meinen Blick auf den Boden gewandt und sah das Gras an.

Nun tat sie mir leid.
Nachher würde ich definitiv nochmal mit Katie reden.
Sowas durfte sie nicht nochmal machen.
Wie alt bist du eigentlich? fragte ich sie freundlich und setzte mich vor sie, dabei pflückte ich einen grashalm und zerupfte diesen.
Vielleicht besatnd ja die Chance frieden zwischen uns zu bringen, da ich irgendwas zwischen uns spürte.

Ich sah kurz zu dem Vampir auf, direkt in seine blutroten Augen.
Irgendwie faszinierend diese Augenfarbe.
Ich bin 15., meinte ich dann etwas leiser.
Innerlich fragte ich mich ob es schon Wölfe gab die 15 waren.
Gab es da eigentlich ein Alter ab wann man zum Wolf wird?
Oder ist das reiner Zufall?

Sie war erst 15?
Etwas schockte es mich, aber ich lies mir nichts anmerken.
Eigentlich war ich schon 21 wurde aber im Alter von 19 Jahren verwandelt.
Okay. Das ist Jung.... Gehst du noch zur schule? fragte ich sie und versuchte somit einfach ein gespräch anzufangen.

Ich nickte leicht und grinste.
15 war definitiv jung.
Klar eigentlich schon. Allerdings überlegt meine Mom mir manchmal zuhause unterricht zu geben. Ich will nicht wirklich in die Schule und meine Mom war mal Lehrerin., meinte ich immer noch leise.
Das hatte schon seine Vorteile, immerhin musste ich dann nicht jeden Tag in die Schule hier im Reservat.
Was sollte ich dort schon?
Ich würde sowieso nur ein Schatten sein.

Ich grinste.
Früher bin ich auch nie in die Schule gegangen, aber.... naja Katie hat mich gezwungen. Ich hab jetzt n Abschluss sie aber nicht. Tja so is es leben was. murmelte ich und sah sie an.
Sie sah wirklich nicht aus wie 15. eher wie 17 oder so.
Wer weiß vielleicht hatte sie ja auch bald geburtstag.

Ich grinste Nicke kurz an.
Irgendwie bemerkte ich gerade, dass mein Herzschlag ungewöhnlich schnell war.
Verwirrt sah ich zu dem Vampir auf.
Er hatte doch vorhin mal gesagt er kannte Wölfe oder?
Vielleicht wusste er etwas über sie.
Nicke?
Weißt du zufällig ob Wölfe einen erhöhten Herzschlag haben?, meinte ich fragend.
Die Verwirrung war deutlich zu hören.

Kurz lies ich die Frage auf wirken und überlegte.
Eigentlich nur, wenn sie sich geprägt haben und er vor...ihr...steht. Zum schluss des Satzes wurde ich immer leiser.
Linnas Herzschlag war wirklich unregelmäßig und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen sie hatte sich auf mich geprägt.
Tja aber für sowas war ich definitiv der falsche Typ.
Ich war hier der böse und so sollte das auch bleiben.

Ich nickte langsam.
Na dann.
Ich hab zwar keine Ahnung was das genau heißt aber es hört sich kompliziert an., meinte ich.
Da ich eben erst seit kurzem ein Wolf war wusste ich vieles noch nicht.
Oder ich hatte es einfach vergessen.
Allerdings hoffte ich nicht dass ich...geprägt... war auf jemanden.
Das hörte sich irgendwie sogar schmerzhaft an.

Seufzend fuhr ich mir durch die Haare.
Vermutlich bin ich eh der falsch um es dir zu erklärren. erklärte ich ihr.
In diesem moment tauchte Caine ein bekannter Geist auf.
Seufzend sah ich zu ihm, doch er schüttelte nur mit dem Kopf.
Ihr seit heut zu tage so unromantisch! fauchte er und verschwand wieder.
Geister. murmelte ich und schüttelte ebenfalls meinen Kopf.

Ich legte meinen Kopf wieder auf meine Arme und sah Nicke müde an.
Wieso solltest du der Falsche sein?
Aus meinem wahrscheinlichen Rudel wissen nur Dad, Josh und Lucas dass ich ein Wolf bin.
Und sonst ist auch keiner hier., sagte ich etwas leiser.
Eigentlich war Nicke nicht schlimm.
Irgendwie sogar ganz nett.

Seufzend setzte ich mich ihr gegenüber und versuchte zu lächeln.
Nunja.... Weißt du... Wölfe können sich auf eine Person prägen und würden alles für sie sein, hauptsache sie können zusammen sein. Der Wolf würde wirklich alles für sie oder ihn machen, sonst kommt in ihnen eine leere auf und diese verändert sie.
Ich kannte einen Wolf dessen Frau auf die er geprägt worden war, gestorben ist. Er wurde verrückt und hat sich abgeseilt von allem. Das Rudel litt darunter, schließlich brachte er sich um, weil er nicht mit dieser leere leben konnte. Dazu sollte ich sagen, sein Frau ist an einem Unfall gestorben den er gebaut hatte mit dem Auto.
Ich erzählte ihr die geschichte, da ich hoffte sie würde verstehen, was es heißt geprägt zu sein.
Nun wartete ich auf ihre reaktion.

Ich hörte Nicke aufmerksam zu.
Die Geschichte war irgendwie ziemlich traurig.
Klingt... wirklich nicht sehr schön., meinte ich.
Vielleicht hatte eine Prägung ja auch positive Seiten aber so klang das gerade nicht.
Und das kann man echt nicht irgendwie rückgänging machen?, fragte ich etwas hoffnungsvoll.
Ich war von Haus aus nicht der größte Fan von Liebe aber ne Prägung.... ne noch lieber nicht.
Allerdings konnte man das ja scheinbar nicht kontrollieren.

Leicht lächelnd schüttelte ich den Kopf.
Nein kann man nicht. Aber mach dir da keine Gedanken... Ich denke nicht das du dich schon geprägt hast. Schließlich bist du ja erst vor kurzem zu einem Wolf geworden, also bleib einfach ruhig. lächelte ich und stand auf.
Ich konnte wirklich nur hoffe, da sie sich nicht auf mich geprägt hatte.
Dazu war ich wirklich nicht der richtige.

Ich legte mich auf den Boden und starrte in den Himmel.
Einfach mal hoffen., murmelte ich.
Langsam wurde ich wirklich müde.
Die Verwandlung hatte mir mehr Kraft geraubt als ich gedacht hatte.
Allerdings wollte ich nicht heim.
Da waren meine Eltern und die konnte ich grad echt ned brauchen.
Was weißt du alles über Wölfe?

Ich sah sie an und grinste.
Nicht so viel wie ein echte Wolf aber, etwas weiß ich....
Ich erzählte Linna von den Vampiren und der Feindschaft zu den Wölfen.
Dann konnte ich ihr noch ein paar fakten erzählen von der Körpertemperatur, ihrer Schnelligkeit und ihrer Stärke.
Das sie Stimmungsschwankungen hatten manchmal sagte ich ihr auch und zum Schluss erzählte ich ihr was passierte, wenn Wölfe kein Rudel hatten.
Nun sah ich sie fragend an, weil ich nicht sicher war, ob sie alles verstanden hatte.

Ich hörte aufmerksam zu und versuchte alles zu verstehen.
Betonung liegt auf versuchen, die Müdigkeit erschwerte das alles etwas.
Zum Schluss schwieg ich und verarbeitete mal die Informationen.
Dann lächelte ich etwas verwirrt.
Mal gucken ob ich das alles abspeichern kann.
Aber danke dass du mir das erzählt hast., sagte ich dann grinsend.

Ich lächelte ihr zu.
Soll ich dich nach Hause bringen? Ich mein du siehst ziemlich müde aus und allein durch den Wald gehen ist nicht gerade sicher.... vorallem da du nun wie ein echter Hund riechst.
erklärte ich.
Meine sorge war echt.
Ich wollte es nicht verantworten, sie allein durch den Wald gehen zu lassen, es könnte ja immer etwas passieren.

Zuerst wollte ich zustimmen aber dann fiel mir meine Familie ein.
Zuhause würden Fragen warten.
Immerhin saß dort wahrscheinlich meine halbe Verwandtschaft.
Ich machte einen leicht gequälten Eindruck.
Danke für den Vorschlag aber nein ich bleib noch etwas hier., meinte ich.
Allerdings musste ich danach gähnen, dadurch war das alles nicht mehr glaubwürdig.

Ich schüttelte den Kopf.
Angst hatte ich keine, die Wölfe kannten mich, schließlich war ich wegen ihnen hier.
Zwar trauten sie mir nicht richtig, aber sie taten mir nichts.
Vorsichtig zog ich sie hoch und nahm sie auf meinen Rücken.
Sag wos lang geht. Ich will nicht der schuldige sein wenn du hier einschläfst und eine massen panik auslöst.
sagte ich und lief in irgendeine richtung, in der ich mir sicher sein konnte, dass es zum Dorf ging.
Denn in die andere richtung ging es zur grenze und da dachte ich nicht, dass sie dort wohnen würde.

Ich seufzte und sagte ihm die Richtung.
Komischerweise war ich viel glücklicher und auch hellwach als Nicke mich hochgehoben hatte.
Es war mittlerweile schon stockdunkel.
Ich sah nicht mal mehr wirklich die Hand von meinen Augen.
Aber zu Hause sind meine Eltern..., murmelte ich leise.
Und diese wollte ein großer Teil von mir gerade mal wirklich nicht sehen.


-----> Das Haus von Linna Hathaway

Ich rannte auf die Lichtung mit dem Fluss zu und hielt schlitternd an.
Wie es aussah war ich immer noch schneller als Abigail, was mich zum Lächeln brachte.
Zwei Monate war sie jetzt schon hier und zu meiner großen Überraschung ist sie bis jetzt noch nicht davon gejagt worden.
Sie hatte sich wirklich zimlich gut und sogar etwas menschlich verhalten und das war für sie so ungewöhnlich, dass ich gesagt hätte, zuerst würde die Hölle zufrieren.
Tja, dann wünsche ich den Toten da unten mal warme Decken, denn sie war wirklich netter als sonst.
Allerdings gab es noch etwas, das schon zwei Monate zurück lag und das betraf Lucas sehr.
Mehr, als er zugeben wollte natürlich, aber das sah ich ihm an.
Katie hatte sich nur ein einziges Mal gemeldet mit dem Handy, das ich ihr gegeben hatte, aber seid dem nicht mehr.