Calawah River

Auch ich kam auf der Lichtung an, etwas zu lange nach Clai für meinen Geschmack.
Ich sah ihn wieder einmal in Gedanken versunken in der Gegens herumstehen und stieß ihn mit der Schulter an.
Du machst dir immer noch Sorgen um Katie und Lucas oder? fragte ich mit ruhiger Stimme.
Ich fand es irgendwie..niedlich, dass er tatsächlich "Freunde" gefunden hat, aber an seiner Stelle würde ich mich nicht zu sehr an sie binden.
Freunde konnten gefährlich für einen selbst werden.
Gefühle waren gefährlich.
Eigentlich hätte gerade er das schon vor langer Zeit gemerkt haben müssen und das hatte er doch auch.
Warum ließ er es jetzt trozdem zu?

>>>>> Katies Mietwohnung <<<<<<<<

Zei Monate ist es her, dass ich gegangen bin.
In dieser Zeit, hatte ich mich verändert und es war auch viel passiert.
Ich hatte den Östlichen Stamm überredet mitzukommen und habe dort eine Verbündete gefunden Jean.
Wir verstanden uns gut und sie kam auch gleich mit um sich alles anzusehen und um nochmal mit dem Rudel hier zu reden.
Außerdem hatte Marcus die Schuld beglichen.
Er hatte sich meine Mutter geschnappt und getötetm daraufhin hat sich meine Schwester ebenfalls das Leben genommen.
Ich verbrachte fast einen Monat damit mich in verschiedenen Wäldern zu verstecken und meine Gefühle zu verdrängen.
Doch nun war ich wieder da.
Als ich Codys geruch aufnahm änderte ich die Richtung in seine und war schon bald bei ihm.
Neben mir Jean.
Hey. murmelte ich kaum hörbar.
Er stand mit dem Rücken zu mir und neben ihm eine andere Vampirin.

Die letzten zwei Monaten waren mir nicht weiter aufgefallen und wenn dann nur negativ.
Ich tat die ganze Zeit dasselbe: In meinem Zimmer, dem Wald oder in Forks sitzen und stumm warten.
Meistens kam ich spät nachhause weil ich irgendwo in einer Bar war.
Manche aus dem Rudel machten sich Sorgen aber sie hatten es irgendwann aufgegeben.
Jetzt saß ich gerade an dem Fluss im Wald und sah ins Wasser.
Wie spät es war wusste ich nicht genau.
Am Rande bemerkte ich Abigail, Cody und noch irgendjemanden, beachtete sie aber nicht wirklich.
Meine Aufmerksamkeit, oder den Rest davon, hatte ein kleiner schwarzer Stein.

Mit breitem Grinsen stand ich neben Katie.
Sie tat mir ja schon ein wenig leid, aber was sollte ich machen?
Ich war nur die einfache Leiterin eines großen Rudels.
Mehr nicht.
Ein paar aus meinem Rudel waren auch da, aber diese waren auf der Suche nach Hotelzimmern.
Wie immer wenn ich in einer neuen umgebung war, sah ich mich erst mal gründlich um und dabei sah ich einen niedergeschlagenen Wolf.
Das musste dieser Lucas sein.
Armer Junge, aber er hätte kämpfen müssen und würde er nicht anfangen, dann würde Katie bald wieder gehen.
In ihre Heimat, dass hatte sie mir erzählt.
Nun ja. Ich hatte mir vorgenommen mich da nich einzumischen und dies würde ich auch nicht tun.
Hallo. Ich bin Jean Adams. Leiterin des Östlichen Rudels.. lächelte ich und sah den Jungen, den ich nun als Cody annahm an.
Die Vampirin neben ihm sah nicht gerade freundlich aus, aber ich hielt ihr meine Hand hin.
Schließlich waren wir nun verbündete.

Ich drehte mich um, als plötzlich eine Frau hinter mir anfing zu sprechen und sich vorzustellen.
Warum hatte ich sie nicht vorher schon bemerkt?
Ich sah zu Abigail, die mich scheinheilig angrinste und schloss daraus, dass das irgendwas mit ihr zu tun hatte.
Dann willkommen in Forks. meinte ich und schüttelte ihre Hand.
Ich sah zu Katie, die daneben stand und lächelte sie dankend an.
Sie hatte es immerhin geschafft und uns damit einen starken Verbündeten beschert.
Schön, dass du wieder da bist Katie. ihren Namen sprach ich etwas lauter aus, damit Lucas ihn auch ja hörte und schielte zu ihm rüber.
Zeit deinen Hintern zu bewegen Trauerklos, dachte ich augenollend.

Ich bemerkt die beiden Neuankömmlinge früher als Clai und fand es wäre die perfekte Möglichkeit meine neue Gabe auszuprobieren.
Ich umfasste seinen rechten Arm und legte meinen Kopf seitlich auf seine Schulter.
Es mag wirken, als würde ich ihn anschmachten, ja gut das war auch irgendwie ein Versuch ihm näher zu kommen, aber es war auch ein Versuch körperkontackt herzustellen um meine Gabe einzusetzen.
Und es funktionierte sogar.
Erst, als die Werwölfin und die Vampirin direkt hinter uns standen bemerkte er sie und dafür strafte er mich mit einem wütenden Blick.
Ich legte den Kopf schief und musterte die Vampirin.
Als Clai und die Werwölfin sich unterhielten begann ich langsam sie zu umkreisen.
Du bist also Katie Green, das Tier-Mädchen. stellte ich leicht lächelnd fest.

Ich wusste nicht was ich von dieser Situation halten sollte, deshalb verengte ich misstrauisch die Augen und sah die andere Vampirin an.
Nicht lange. murmelte ich und lies dabei die Frau nicht aus den Augen.
Als sie dann auch noch meinen Namen erwähnte wurde ich unsicher.
Sofort packte ich dieses Gefühl weg.
Möchte wer wissen? fragte ich etwas feindseelig.
Mittlerweile fiehl es mir sehr schwer mit fremden zu reden, da ich mich von den meisten Menschen, Vampiren oder sonst was abgekabselt hatte.
Mit Freunden oder Familie war man verletzlich und ich wollte so nicht mehr sein.
Okay. Familie hatte ich ja nun nicht mehr.
Nur noch Nicke und der wollte so wenig Kontakt wie nur möglich, also zählte er auch nicht mehr.
Durch einen Windstoß roch ich Lucas und sah an Cody vorbei, da sah ich ihn am Fluss sitzen.
Kurz zog sich mein Herz zusammen, da ich wusste dass ich schuld daran war.
Nicht dran denken! ermahnte ich mich.
Schließlich wollte Lucas ja nichts mit mir zu tun haben.
Zumindest hatte ich mir das eingeredet.
Wieder starrte ich die Vampirin vor mir böse an.

Ich roch eine andere Wölfin und auch Katie.
Der Geruch der Vampirin ließ mich zusammen zucken, aber ich stand dann doch auf.
Langsam schlenderte ich zu ihnen hin, lehnte mich gegen einen Baum.
Ich bin Lucas.
Stellvertretender Alpha des Rudels hier., sagte ich dann versucht freundlich zu der anderen Wölfin.
Hey Katie., flüsterte ich dann schon fast und sah zu der Vampirin.
Diesmal war meine Stimme nicht so emotionslos wie sonst, sondern enthielt Anzeichen von Schmerz.
Normalerweise hätte ich sie ja umarmt oder anders begrüßt, nur erinnerte ich mich immer noch an unsere letzte Begegnung.
Und da ich nicht wollte dass das wieder so endete, beschloss ich nichts zu tun.

Ich sah den Wolf vor mir an.
Er war wirklich süß.
Schade das er schon geprägt war.
Kannst du mich nachher zu deinem Alpha bringen? Ich muss dringend mit ihm reden. fragte ich ihn aus großen Augen.
Ich war ziemlich lebhaft, aber das lag daran, dass ich es genoss endlich mal ich sein zu können und nicht die Probleme 30 anderer Wölfe zu lösen.
Es war deprimierend, aber jetzt hatte ich sozusagen Urlaub und deshalb wollte ich dringend mal ein anderes Rudel kennenlernen.
Cody schien mir auch gleich symphatisch, nur diese Vampirin die Katie so anstarrte gefiel mir nicht wirklich.
Wenn ich die Leute hier kenn würde, würde ich sie vermutlich mal über Katie ausfragen, denn anfangs als sie bei uns war, war sie freundlich und Nett und als dann eine Weile vorbei war, war sie abweisend und etwas gefühlskalt gewesen.
Klar Vampire konnten Gefühle abstellen, aber warum tat sie das?
Naja mich ging es nichts an.
Ich wollte erst mal die anderen hier kennenlernen.

Als ich Katies gemurmelte Worte hörte blickte ich auf, sagte aber nichts dazu.
Stattdessen warf ich Abby einen scharfen Blick zu, da sie Katie so bedrängte.
Ich packte sie am Arm und zog sie ein wenig von den dreien weg.
Ich will, dass du sowohl Katie als auch Lucas in Ruhe lässt ok? sagte ich nicht gerade freundlich, aber sie war ein Mensch der das verkraften konnte.
Die beiden haben schon genügend Probleme.
Und es wäre für uns alle von Vorteil wenn du Jean auch nicht doof anmachen würdest.
Ich warf einen kurzen Blick zu der Werwölfin und sah dann wieder zu Abigail.
Sie bietet uns ihre Hilfe an und wir sind nicht in der Position Hilfe abzuschlagen.

Ich rollte mit den Augen, als Claiton mich von den anderen wegzog und stöhnte genervt auf.
Wenn er diese "Wir sind alle beste Freunde"-Masche wirklich durchziehen wollte war es ja schön und gut, aber langsam nervte es, dass ich nicht einmal hallo sagen durfte.
Zugegeben meine "hallos" waren nicht gerade freundlich...
Okay... sagte ich dann aber kleinlaut und sah ihn mit großen Augen an.
Ich werd mich benehmen.
Das "Vielleicht", das in dem Satz unausgesprochen, aber dennoch deutlich war machte Clai noch wütender, was mich wiederum zum Grinsen brachte.

Lucas´s stimme brachte mich dann wieder durcheinander.
Am liebsten hätte ich vor frust geschrien.
Wie machten das nur die anderen Vampire? Wie machte Nicke das?
Warum konnte ich nicht auch einfach meine Gefühle ausschalten?
Kurz zuckte ich zusammen und sah ihn dann aus großen Augen an.
Hey. flüsterte ich zurück.
Für einen Menschen bestimmt kaum hörbar, aber für Vampire und Werwölfe nicht.
Cody lief mit der Vampirin weg und ehrlich gesagt war ich froh darüber, da ich sie nicht leiden konnte.
Wahrscheinlich würde ich noch mit ihr aneinander geraten.
Jean redete derweil immer weiter und langsam fragte ich mich ob sie nicht doch irgendwann Luft brauchte oder ob sie merkte, dass ihr vermutlich keiner zuhörte.
Mir sollte es egal sein.
Ich versuchte einfach die Schuldgefühle und den stechenden Schmerz in mir drin zu unterdrücken und auszublenden.
Vermutlich ging es ihm noch viel schlimmer als mir und ich war mal wieder schuld daran.
Beschämt sah ich auf den Boden.

Ich musterte die Wölfin aus dem anderen Rudel schnell.
Sie war hübsch, aber Katie war hübscher.
Neutral zuckte ich mit den Schultern und sah sie wieder an.
Klar., sagte ich dann leise.
Unbewusst blickte ich zu Katie welche zu Boden sah.
Ich bemerkte er ein paar Momente später dass ich sie schon länger ansah.
Erst als ich wieder Schmerz in mir fühlte sah ich endlich weg.

Ich wusste nicht was ich machen sollte.
Lucas sah Katie an und sie sah auf den Boden, wirklich reden tat ja niemand mit mir.
Da Cody und die andere Vampirin redeten.
Und wo kann ich jetzt wohnen? fragte ich so in die Runde.
Katie hatte mir schon erklärt, dass es bei ihr nicht ging und die Hotels waren vermutlich nun mit den Rudel Kollegen überfüllt.
Meine Hoffnung lag ja bei Lucas, auch wenn ich wusste das er auf Katie geprägt war.
Bei ihr würde er sowieso nicht weit kommen.
Dazu hatte sie nicht die richtige Art.
Sie war .... anders so unnätürlich.
Mit großen Augen und unschuldigem Blick sah ich zu Lucas und dann auch kurz zu Cody, aber da war ich mir sicher nicht weit zu kommen.
Er schien mir zu distanziert und ich hatte nicht wirklich große Lust mir viel mühe zu geben freundlich zu sein, denn das war ich nun wirklich nicht.